Antibiotikabehandlung bei Hund und Katze

Was Sie als Patientenbesitzer über die Antibiotikbehandlung bei ihrem Haustier wissen sollten!

Was sind Antibiotika?

Antibiotika sind Stoffe, die ursprünglich aus Kleinstlebewesen (z. B. Schimmelpilzen) gewonnen wurden. Diese natürlich vorkommenden Substanzen sind in der Lage, Bakterien in ihrem Wachstum zu hemmen oder sie sogar abzutöten. Diese Fähigkeit nutzt die Medizin bei der Bekämpfung von bakteriellen Infektionen. Für den gezielten Einsatz bei Mensch und Tier wurden die Ausgangsstoffe modifiziert und zu hoch wirksamen Medikamenten weiterentwickelt.

Wann setzt der Tierarzt Antibiotika ein?

Symptome wie z. B. Fieber, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall oder Schmerzen können auf eine Infektion mit Bakterien hindeuten. Häufig ist der erkrankte und geschwächte Organismus nicht in der Lage, diese bakterielle Infektion aus eigener Kraft zu eliminieren. In solchen Fällen wird der Tierarzt ihrem Tier ein geeignetes Antibiotikum verabreichen. Auch nach Operationen und bei Verletzungen ist die Gabe von Antibiotika häufig sinnvoll.

Wieviel Antibiotikum braucht mein Tier?

Jedes Antibiotikum muss individuell dosiert werden, wobei vor allem das Gewicht, aber auch Alter und Tierart eine wichtige Rolle spielen. Um eine optimale Wirksamkeit zu gewährleisten, sollten Sie die von ihrem Tierarzt empfohlene Dosis genau einhalten.

Wie verabreiche ich das Antibiotikum?

Beim Hund gelingt die Tabletteneingabe am besten, wenn Sie das Medikament in etwas Wurst, Käse oder ein anderes Leckerli "verpacken". Mischen Sie die Tabletten nicht einfach unters Futter. Bei der Katze ist die Verabreichung meist sehr viel schwieriger. Probieren Sie es wie folgt: Sie pulverisieren die Tabletten und vermischen sie gut mit dem Lieblingsfutter ihrer Katze. Besonders gut geeignet sind Fisch oder Fleisch, die aufgrund ihres intensiven Geruchs den Eigengeschmack des Medikaments überdecken. Bei einer "braven" Katze können Sie versuchen, das Medikament direkt einzugeben. Hierfür brauchen Sie eine Hilfsperson, die die Katze festhält. Legen Sie die Tablette möglichst tief im Rachen auf den Zungengrund. Wenn all diese Bemühungen erfolglos bleiben, sollten Sie die Katze täglich zu ihrem Tierarzt bringen, um die Behandlung mittels Injektion durchführen zu lassen.

Wie lange muss ich das Antibiotikum geben?

Es ist von größter Wichtigkeit, die Behandlung lange genug durchzuführen! Die Symptome bessern sich zwar meist sehr rasch, eine Ausheilung gelingt jedoch nur, wenn die Keime vollständig eliminiert werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Erkrankung nach kurzer Zeit wieder auftritt. Für harmlosere Infektionen genügt i. d. R. eine einwöchige Therapie. Schwere Erkrankungen können z. T. eine wochenlange Behandlungsdauer nötig machen.

Was ist ein Antibiogramm?

Nicht jedes Antibiotikum wirkt gleich gut auf jeden Erreger. Im Labor kann geprüft werden, welches Präparat für die jeweilige Erkrankung am besten geeignet ist. Zu diesem Zweck entnimmt der Tierarzt eine Probe aus dem Krankheitsherd und lässt diesen Test durchführen. So ist die gezielte Auswahl eines geeigneten Antibiotikums gewährleistet und eine schnelle Heilung möglich.

Welche Nebenwirkungen haben Antibiotika?

Nebenwirkungen treten grundsätzlich nur sehr selten auf. Meist betreffen sie den Magen-Darm-Trakt (v. a. Durchfall u. Erbrechen). 1. d. R. verschwinden diese Störungen nach Absetzen des Medikamentes schnell. Informieren Sie im Verdachtsfall ihren Tierarzt!